Salier-Gymnasium Waiblingen
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Romfahrt 2009

Am 21.Oktober war für die meisten Lateiner des Salier-Gymnasiums der Unterricht nach der dritten Stunde zu Ende. Denn um 14.15 Uhr ging unser Flieger nach Rom und frühzeitig am Flughafen zu sein ist schließlich nie verkehrt. Nachdem wir den Flug alle heil überstanden hatten, brachte uns ein Bus vom Flughafen Fiumicino zum Hotel. Schon auf dieser Fahrt wurde uns die eigenwillige StVO der Italiener mehr als deutlich. Im Hotel Beautiful angekommmen verteilten wir die Zimmer, luden unser Gepäck ab und verschafften uns einen ersten Überblick über Rom. Wir liefen zum Kolosseum und machten Fotos vom Konstantinbogen. Unterwegs waren wir dabei immer in drei Gruppen, die von jeweils einem Lehrer angeführt wurden. Am Abend gingen wir dann noch essen, allerdings geschah dies in kleineren Gruppen wie auch an den folgenden Tagen.

Am ersten Tag gab es um 8 Uhr Frühstück, jedoch nicht im Hotel, sondern in einem Café, Snack-Bar, Restaurant in der Straße um die Ecke. Um 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu Kolosseum und Konstantinbogen, wo unser erstes Gruppenbild entstand und wir Referate zu beiden Sehenswürdigkeiten hörten. Diese waren im Voraus verteilt worden, schließlich wollte man auch wissen, was man da gerade besichtigt und nicht nur so durchschlendern. Dank der Handouts kann man außerdem jederzeit etwas über die Bauwerke nachlesen. Leider hat es am ersten Tag mehrmals geregnet, sodass wir nach dem Rundgang durch das Forum Romanum ziemlich durchnässt waren und die Mittagspause umso mehr genossen. Im kapitolinischen Museum dann war es trocken =) und sehr interessant. Das aus zwei Gebäudeteilen bestehende Museum umgibt mit dem Senatorenpalast den Kapitolsplatz und beherbergt zum Beispiel die berühmte Mark-Aurel-Statue, die kapitolinische Wölfin sowie die kapitolinische Venus. Eindrucksvoll war auch der Blick auf Rom von der Dachterrasse aus. Noch besser war er dann vom Monumento Vittorio Emanuele II („Il Vittoriano“) aus, wo wir mit einem Aufzug bis ganz nach oben fuhren. Sogar die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Anschließend besuchten wir noch den Circus Maximus, die Trajans- und die Mark-Aurel-Säule, den Bocca della Verità und nahmen schließlich die Metro zur Station Termini und kehrten zurück zum Hotel. Einige gingen dann Essen, andere kauften im Supermarkt ein und aßen auf den Zimmern zu Abend.

Am nächsten Tag standen einige Referate auf dem Programm. Themen waren die Kaiserthermen, der Circus Maximus und später im Vatikan dann Petersplatz, Petersdom und Michelangelo. Ein Quiz galt es zu lösen und dann schauten wir uns den Dom von innen an. Manche nahmen auch den Aufstieg zur Kuppel in Angriff, der laut Infoschild 551 Schritte betrug. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall: Der Blick war toll, zunächst einmal ins Innere der Kirche und dann (von noch weiter oben) über Rom. Nach unserem Vatikanbesuch kamen wir zur Engelsburg, gingen über die Engelsbrücke und sahen zum ersten Mal den Tiber. An der Piazza Navona dann vereinbarten wir, zunächst mal etwas essen zu gehen um uns dann wieder gestärkt das Referat anzuhören und die Brunnen zu fotografieren. An diesem Tag waren wir noch im Pantheon, an der Spanischen Treppe und besichtigten eine Kirche (La Cripta dei Cappuccini), deren Räume mit den Gebeinen von 2000 Toten geschmückt waren. Die Decke, die Wände, einfach alles, war voller kunstvoll angeordneter Rippen, Wirbel, Schädel und Röhrenknochen. Im ersten Moment klingt das total makaber (ist es ja irgendwie auch), aber man kann nicht leugnen, dass es irgendwie gut aussah. Man hatte so was nur noch nie gesehen… Nach dem langen Programm hatten wir dann Freizeit, in der wir weitere Sehenswürdigkeiten anschauten, so zum Beispiel die Villa Bonaparte, den Piazza della Repubblica und die Basilika Santa Maria degli Angeli. Der krönende Abschluss war ein Eis am Trevibrunnen, der wunderschön beleuchtet war und bei Nacht wirklich so kitschig aussieht wie in den Souvenirläden. Den dritten Tag startete unsere Gruppe mit einem Ausflug ins Grüne im Norden Roms. Wir blickten auf Rom hinab, suchten all die Plätze, an denen wir schon gewesen waren und gingen dann hinunter zum Plazza del Populo, wo uns wieder einmal Inder begegneten, die unbedingt etwas verkaufen wollten. Da die Regenschirmzeit endgültig vorbei war, die Sonne schien und es richtig warm war, gab es auch etwas anderes als „ombrello“. Auch wenn man schon einen in der Hand hatte, waren die einem nämlich hartnäckig angepriesen worden…. Die mit Mehl gefüllten Ballons waren echt lustig, vor allem das, was die Inder daraus formen konnten. Lustige Gesichter, Frauen, Enten, einfach genial. Einige ist der Inder dann auch tatsächlich losgeworden und wir mussten feststellen, dass wir gänzlich untalentiert im Umgang mit den Dingern sind. (Alfredo starb noch in Rom...)

Ebenfalls an diesem Tag besichtigten wir das gegenüber dem Mausoleo Augusto gelegene Museum dell Ara Pacis. Durch eine Führung mit Audioguide erfuhren wir alles über den Altar des Friedens des Augustus, dessen Konstruktion 13 v. Chr. vom Senat in Auftrag gegeben worden war und der ehemals in der Via Flaminia (heute Via del Corso) stand. Interessant waren insbesondere all die Reliefs, deren Bedeutung und die Fähigkeit der Archäologen, den dargestellten Personen Namen zuordnen zu können, auch wenn sie sich über einige wenige uneins sind. Wir gingen auf den Markt, nachdem wir uns noch schnell ein Eis geholt hatten und fuhren anschließend zu den Katakomben, wo wir dann die anderen beiden Gruppen trafen. Dort bekamen wir eine ausführliche Führung von Manfred, einem netten Herrn aus Baden, der seinen Vortrag, obwohl sehr lang, doch angenehm gestaltete und auch ein paar Scherze einbaute, damit es nicht so trocken war ( „Sie werden lachen…“ – wir haben es nicht getan). Die eigentliche Besichtigung war dann schon fast kurz, auch wenn man in den unterirdischen Gängen lange Spaziergänge machen könnte, da deren Gesamtlänge immerhin 17 km beträgt. Wahrscheinlich hätten wir uns alleine hoffnungslos verirrt, da es überall ziemlich gleich aussah. Erstaunlich war, wie klein die Nischen in den Wänden und somit die Menschen damals waren und leider gab es auch sehr viele ganz kleine Öffnungen, was an der hohen Kindersterblichkeit lag. Wieder am Tageslicht angelangt, konnten wir den Rest des Tages selbst gestalten, gingen essen oder noch mehr anschauen.

 

Am 4. Tag stand Ostia auf dem Programm, wo wir mit dem Zug hinfuhren. Dort besichtigten wir die Ruinen dieser ehemaligen Hafenstadt, die lang vergessen war, wodurch sie heute noch relativ gut erhalten ist. Mithilfe einer Karte und Reiseführer schauten wir uns alles Interessante an und bekamen, glaube ich, doch ein bisschen ein Gespür dafür, wie so eine römische Stadt wohl ausgesehen hat. Beim Forum Romanum war das eher nicht der Fall gewesen, weil einfach zu viel fehlte. Besonders toll waren das Theater, was quasi noch vollständig ist, und die Thermen mit den riesigen Bodenmosaiken. Das Gruppenfoto entstand ebenfalls auf einem Mosaik, was aber so klein und unscheinbar war, dass wir es erst durch den ärgerlichen Ruf eines Wächters bemerkten: „You‘re destroying the mosaic… come i barbari!!“ Am frühen Nachmittag gingen wir dann an den Strand, dessen Sand fast schwarz war, einige badeten und auch eine Sandburg entstand. Der Weg dahin gestaltete sich für einen Teil nicht so einfach, da Züge bekanntlich in zwei verschiedene Richtungen fahren. Als die Sonne sich dann verzog, fuhren wir wieder heim zum Hotel beziehungsweise unternahmen in kleinen Gruppen etwas. Wir schauten uns die Basilika San Paolo, Domus Aurea, S. Pietro in Vincoli und das Trajansforum an und waren noch kurz einkaufen. Auch wenn Sonntag war hatten die Läden geöffnet und wir konnten uns auch im Supermarkt für den nächsten Tag eindecken. Viele gingen an diesem Abend noch einmal besonders schick essen und gönnten sich etwas.

Am letzten Tag mussten wir um 9 Uhr unser Gepäck abgeben und bewältigten unendlich viele Treppen bis ganz hoch hinauf um einen schönen Blick auf Rom zu haben. Und wir stellten fest, dass wir eigentlich fast alles auch von Nahem gesehen hatten. Durch ein traditionelles Viertel an der prächtigen spanischen Botschaft und einem Markt vorbei liefen wir dann zur S. Maria in Trastevere und nach deren Besichtigung über den Tiber zum Trevibrunnen. Zwischendurch machten wir eine ganz tolle Pause und wurden alle von Herrn Haschberger zum Eis in der Eisdiele eingeladen, die in jedem Reiseführer empfohlen wird. Die Auswahl dort war gigantisch groß, es gab die außergewöhnlichsten Sorten, etwa Baisereis oder Straciatella Ananas, Sesameis und vieles mehr. Und neben dem Eis gab es die verschiedensten Mousses, andere Süßigkeiten, Pralinen und was nicht alles. Wir überlegten wie lange man wohl bräuchte um seine Lieblingssorte(n) zu finden und ich glaube, jeder hätte auch ein weiteres Eis gegessen. Vom Trevi-Brunnen aus, der ja am letzten Tag in Rom gewissermaßen Pflicht ist, liefen wir noch bis zur Spanischen Treppe, von wo aus wir die Metro Richtung Hotel nahmen. Am Bahnhof wartete dann der Bus zum Flughafen auf uns. Auf der Fahrt dorthin ließen wir Revue passieren, was wir alles gesehen hatten und wunderten uns abermals über den Verkehr in Italien. Es ist nämlich wirklich nicht zu erkennen, welchen Regeln dieser folgt. Überall laufen Menschen herum, es gibt hunderte von Zebrastreifen, vor denen ein Auto aber nur hält, wenn schon jemand dabei ist, die Straße zu überqueren. In Italien am Straßenrand zu stehen und darauf zu warten, dass ein Auto- oder Motorradfahrer anhält, ist schlichtweg aussichtslos. Da schlängelt sich jeder irgendwie durch, insbesondere die Zweiräder. Aufgrund der Parkplatznot ist ein Motorrad sowieso zu empfehlen. Damit stellt man sich nämlich einfach quer zur Straße zwischen zwei Smarts. Einparken können sollte man auf jeden Fall und die Fähigkeit dazu haben viele ItalienerInnen uns bewiesen. Die kamen in Parklücken rein, die jedem von uns viel zu eng erschienen...

Am Flughafen kauften sich die meisten noch etwas zu trinken, zu essen und eventuell noch eine Erinnerung oder Lesestoff für den Flug. Um 16.20 Uhr hieß es dann Abschied nehmen vom schönen, warmen Italien. Besonders toll auf dem Flug war, dass die Lichter an Bord ausgemacht wurden, als wir Stuttgart und Umgebung überflogen. All die bunten Lichter sahen wunderschön aus. Als wir alle unser Gepäck wiederhatten, verabschiedeten wir uns voneinander, wünschten uns noch schöne Ferien und fuhren per S-Bahn oder Auto zurück nach Hause. Wiederkommen würde ich gerne, allein schon wegen des guten Essens… und weil ich längst nicht alles gesehen habe!

(Mareen A.)