Salier-Gymnasium Waiblingen
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Exkursion zum KZ Kuhberg (29.09.10)

Um 9.30 Uhr geht’s los mit Bus und Bahn zum KZ Oberer Kuhberg nach Ulm. Trotz knappem Zeitplan beim Umsteigen kommen wir rechtzeitig am Exkursionsziel an und ich kann pünktlich um 11.30Uhr mit meiner Führung durch die Gedenkstätte, begleitet durch einen Mitarbeiter des Dokumentationszentrums, beginnen.

Das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg wurde 1977 von ehemaligen Häftlingen gegründet und soll vor allem Schülern die Bevölkerungssituation im 3.Reich, besonders die der Regime-Opfer, näherbringen.

Das KZ war von 1933-35 in Betrieb. Es existierte nur zur politischen Willensbrechung, nicht zur physischen Vernichtung. Deshalb kamen hier keine Häftlinge ums Leben.

Die verschiedenen Besichtigungsstationen, wie beispielsweise die Kommandantur oder die Zellen, zeigen anschaulich den harten Häftlingsalltag. Die Insassen wurden körperlich geschunden, so mussten sie z.B. für ihre eigene Wasserversorgung an einem Brunnen schuften. Auch in den Zellen gab es weder Privatsphäre noch Hygiene, weshalb sich Krankheiten sehr schnell verbreiteten. Neben den körperlichen Misshandlungen gab es auch psychische Demütigungen, beispielsweise waren die Häftlinge gezwungen Hitlerbilder anzufertigen oder seine Reden anzuhören.

Alles in allem führt einem die Einrichtung die psychische und körperliche Folter deutlich vor Augen, der die Häftlinge ausgesetzt waren. Und so vermittelt das Dokumentationszentrum nicht nur Mitgefühl, sondern vor allem Verständnis für die Handlungen der damaligen Bevölkerung sowie historisches Wissen, was einem hilft, mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte umzugehen.

Anita Jung