Salier-Gymnasium Waiblingen
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Studienfahrten 2015/16

Die Studienfahrten führten in diesem Schuljahr nach Sevilla, an die Costa Brava, nach Rom und Venedig.

Meereskundliche Studienfahrt an die Costa Brava (02.-09.07.16)

23 Biologie-interessierte Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 1 machten sich mit Frau Egermann und Herrn Bethäuser auf, die Tierwelt an der Costa Brava zu entdecken.

Nach einer 14-stündigen Busfahrt (unterbrochen vom EM-Halbfinalkrimi Deutschland-Italien auf einer Raststätte) erreichte man das Hotel Cap Roig. Inhalte der Studienfahrt waren die Bestimmung und das Beobachten von Wassertieren, die Befruchtung von Seeigeln und die Präparation von Fischen. Dazu dienten neben dem täglichen Schnorcheln auch Fahrten in den Fischerhafen von Palamos, wo wir uns mit Fischen zum Sezieren eindeckten, und ins Meerwasseraquarium in Barcelona. Die Freizeit kam allerdings auch nicht zu kurz; so erlebten wir auch einen Strandtag und ein interessantes Fußballspiel gegen die einheimische Jugend. Insgesamt war die Studienfahrt ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten.

(Bethäuser)

Studienfahrt Andalusien (03.-10.07.16)

Auf den Spuren der Mauren und der spanischen Seefahrer und Eroberer...

Vom 3. bis 10. Juli 2016 ging es für 21 Salier der K1- nach Andalusien, 16 Schüler/innen des Kurses Spanisch1 der Jahrgangsstufe 11 und 5 weitere Schüler/innen und für die meisten sogar bereits ein zweites Mal:

viele hatten nämlich vor zwei Jahren bereits das östliche Andalusien kennengelernt, also Granada, aber auch Córdoba, als erstmalig der Schüleraustauch mit Granada stattfand. Die Studienfahrt konnte so eine Lücke schließen: wir wollten den westlichen Teil Andalusiens mit der Hauptstadt Sevilla erschließen sowie die atlantischen Provinzen Huelva und Cádiz genauer kennenlernen.

Gleich nach Ankunft ging es per gechartertem Bus nach Ardales, 40km von der Küste und dem Flughafen Málaga, wo wir ein erfrischendes Bad im Stausee Embalse de Ardales nahmen. Viele mieteten ein Paddelboot, beliebt: die Variante mit eingebauter Rutsche und manche kamen so gleich in Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. So gerüstet waren wir fit für den berühmten, teils gefürchteten Schluchtweg, den Caminito del Rey, einst einer der gefährlichsten Wege der Welt, seit einem Jahr wiedereröffnet, modernisiert, sicher, mit Stegen, 100 Meter über dem Abgrund der Schlucht und einer spektakulären Hängebrücke, die man nach zwei Stunden Wanderung erreicht und die, obwohl im recht starken Wind schaukelnd, alle furchtlos überquerten, für viele das größte Highlight der Woche. Auf der Südseite des Höhenwegs stand bereits unser Bus und brachte uns, welch ein Kontrast, von der Natur ins pulsierende Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens.

Wir verbrachten zwei ganze Tage, jeweils den Montag (4.7.) und Mittwoch (6.7.) in der andalusischen Metropole auf den Spuren der Mauren/Araber, besuchten die Kathedrale Sevillas, bestiegen den Kirchturm (La Giralda), der einst ein Minarettturm war, ließen uns durch das ehemalige Judenviertel, das Barrio Santa Cruz, mit seinen engen mittelalterlichen Gassen, treiben.

Aber auch die moderne Archiketur beeindruckte uns, etwa die sogenanntes Setas de Sevilla (Pilze von Sevilla), von deren Dach man einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt hat.

Abends genossen wir die besten Tapas von Andalusien, kleine Gerichte, die auf kleinen Tellerchen serviert werden.

Dann lernten wir ein ganz anderes Spanien kennen, das atlantische, so etwa Vejer de la Frontera, ein weißes Dorf, von dem man schon das marokkanische Atlasgebirge erahnt und dessen alte Windmühlen auf den Hügeln der Stadt thronen. Man wähnt sich angesichts der weiß getünchten Häuser mit ihren Flachdächern eher im Orient oder in einem Dorf jenseits der Straße von Gibraltar, in Marokko. Der Ort ist noch weitgehend unberührt vom Tourismus und so erregte unser Besuch die Neugierde der Dorfbewohner: ein gemeinsames Gruppenfoto mit den Dorfältesten: Ehrensache!

Der Besuch des Seebads Conil am Dienstag und der alten Seefahrerstadt Cádiz am Donnerstag ließen uns schnell die heißen 40 Grad in den Altstadtgassen Sevillas vergessen.

Cádiz, die älteste Stadt der westlichen Welt, galt eins als das Ende der Welt. Im 17. Jahrhundert löste es Sevilla als Monopol für den Handel mit den Kolonien in Lateinamerika ab, aus dieser Zeit stammen die unzähligen Türme der Stadt, von denen die Kaufleute das Kommen und Gehen ihrer Handelsschiffe beobachteten. Einen davon, heute Museum, bestiegen wir und genossen den Blick auf Hafen, Werften, den Atlantik und die schmale Landzunge, auf der die weiße Stadt gebaut ist. Dazu gab es eine virtuelle Stadtführung per Cámara Oscura: per Spiegel wurde die Stadt für uns auf eine runde Leinwand projiziert...

Nachmittags ging es dann von dort über die riesige Bucht von Cádiz, mit der Fähre (Katamaran) ins 20km entfernte Rota, ein weiteres bekanntes Seebad der Sevillanos und Gaditanos (Bewohner von Cádiz).

Freitag dann Richtung Huelva und portugiesische Grenze: zum größten Schutzgebiet für Vögel in Europa, dem Nationalpark Doñana, nach El Rocío, einem Dorf, das für seine Marienwallfahrt zu Pfingsten berühmt ist und auch als Westernkulisse dienen könnte. Flamingos und Wildpferde sorften für gelungene Schnappschüsse. Am Nachmittag folgten die Atlantikstrände von Matalascañas, dem Ferienort der Hitze geplagter Sevillanos (und Salierschüler!).

Am letzten Tag, dem Samstag, Fahrt nach Granada, Besuch der Alhambra, der letzten Bastion der Mauren.

Mit Spannung erwarteten wir aber vor allem den Abend, denn da war Wiedersehen mit den Austauschpartnern von vor zwei Jahren angesagt!

Über die Hälfte der ehemaligen, spanischen Austauschpartner fand sich tatsächlich zu unserer Überraschung, trotz Hitze und Flucht in den Urlaub bzw. an die Strände ein und so wurde es ein gelungener Abend, der seinen Abschluss auf dem Mirador San Nicolás, im Viertel Albaicín fand: vor uns thronte im warmen Abendlicht die Alhambra, dahinter majestätisch die Sierra Nevada.

Einen schöneren Abschluss unser gemeinsamen Andalusienwoche hätte man sich kaum vorstellen können.

Die ersten verabredeten sich mit ihren Austauschpartnern schon für nächste Treffen und so war der Abschied nicht ganz so traurig.

Und so ging es dann im Morgengrauen des Sonntags zurück zum Flughafen Málaga und von dort in die schwäbische Metropole mit der Gewissheit, dass dies nicht die letzte Reise ins schöne Andalusien war, Andalucía, ¡volveremos! – Andalusien, wir kommen bald wieder.

Eine der schönsten Ecken der Welt und eine Studienfahrtgruppe, wie man sie sich nicht besser hätte vorstellen können. ¡Hombre! (Zitat...) y ¡gracias!

Hb/Pu